Die UNESCO-Generalkonferenz hat auf Vorschlag der Ungarischen UNESCO-Kommission 2013 den 100. Jahrestag der Geburt von Robert Capa in die Reihe der Jahrestage aufgenommen, die von der Organisation für würdig befunden werden, als Gedenktag gefeiert zu werden. Die Magyar Posta bringt zu Ehren des Jubiläums eine Sondermarke in Umlauf. Von Robert Capas Fotos aus der Sammlung International Center of Photography / Magnum Photos sind auf der Briefmarke das Foto Woman gathering a bundle of hay on a collective farm (Ukraine, August, 1947) und auf dem Umschlag das Foto Budapest (Ungarn, 1948) zu sehen. Der Kleinbogen wurde nach den Entwürfen des Grafikers Imre Benedek in der Pénzjegynyomda (Banknotendruckerei) hergestellt. Erhältlich ist die Briefmarkennovität vom 2. Oktober in den größeren Postämtern sowie auf der Filaposta, aber sie kann auch im Webshop der Magyar Posta bestellt werden.
Robert Capa, eigentlich Endre Ernő Friedmann, wurde am 22. Oktober 1913 in Budapest geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der Innenstadt, seine Eltern besaßen in der Városház Straße eine Nähstube und eine Wohnung. 1931 zog er nach Berlin, wo er politische Journalistik studierte und später bei einer Fotoagentur tätig war. 1933 ging er nach einem kurzen Aufenthalt in Wien und Budapest schließlich nach Paris, und versuchte sein Glück in der Filmindustrie sowie bei wöchentlich erscheinenden Illustrierten. Seine Fotoreportagen über den Spanischen Bürgerkrieg veränderten sein Leben entscheidend: Zu jener Zeit machte er als Kriegberichterstatter Karriere, aber der Film ließ ihn niemals los. 1938 reiste er als Assistent des Dokumentarfilmers Joris Ivens nach China. 1939 emigrierte er in die USA. Im Zweiten Weltkrieg fotografierte er als Reporter für das Magazin Life an den Fronten in Nordafrika, Italien, in der Normandie und in Deutschland. Nach dem Krieg fertigte er langatmige Reportagen über die Sowjetunion, Ungarn und Israel an. Er arbeitete auch in Hollywood, unter seinen Freunden waren Schriftsteller, Regisseure und Schauspieler. Er fotografierte auch viel bei Dreharbeiten. Am 25. Mai 1954 trat er während der Ausübung seines Berufes auf eine Landmine und starb.
Das von seinem Bruder gegründete International Center of Photographys in New York bewahrt sein mehr als 70 000 Negative, Kontaktaufnahmen, Positive und Dokumente umfassendes fotografisches Erbe. Um die Wende 2008/2009 kaufte das ungarische Kulturressort die 937 Fotos umfassende Robert Capa-Meisterserie. Seitdem ist sie Bestandteil der Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums, wo die Interessenten vom 18. September 2013 bis zum 12. Januar 2014 eine Ausstellung mit dem Titel Robert Capa / A Játékos (Robert Capa / Der Spieler) erwartet. Im Rahmen dieser Ausstellung deuten Fotos, projizierte Bilder, Gegenstände und Dokumente, imitierte Installations und Ton-Kulissen auf Capas Welt hin. (Quelle. Éva Fisli, Kurator, Ungarische Nationalmuseum)
ROBERT CAPA: Bestellkode: 2013210010011 (Briefmarke), 2013210040011 (Kleinbogen), 2013210060012 (FDC) Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2013 Nennwert: 310 HUF Auflagenhöhe: 250.000 Stück Briefmarken Perforationsabmessungen: 33,33x36,67 mm. Äußere Schnittgröße: 210x110 mm. Druckerei: Pénzjegynyomda Zrt. (Banknotendruckerei) Entwurf: Imre Benedek