Sonderbriefmarke zu Ehren des ersten ungarischen Satelliten Masat-1
Die Magyar Posta gibt zu Ehren des erfolgreichen Einschießens des ersten ungarischen künstlichen Erdsatelliten Masat-1 in die Umlaufbahn eine Briefmarke heraus. Die Sonderbriefmarke, der Umschlag und der Stempel sind Werke der Grafikerin Glória Hefelle. Die Novität wurde in 250.000 Exemplaren in der Állami Nyomda (Staatsdruckerei) hergestellt. Die Briefmarke erscheint am 12. April 2012 in feierlichem Rahmen auf dem Berufsforum der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest. Das Hauptmotiv der Briefmarke ist der Satellit Masat-1 mit der Erde und der ungarischen Nationalflagge im Hintergrund. Die Funkamateure werden am Tag der Briefmarkenausgabe von dem ungarischen Satelliten voraussichtlich eine besondere Botschaft empfangen können.
Der Masat-1 MO–72 ist der erste – vollständig von ungarischen Experten erbaute – künstliche Erdsatellit, der von dem Raketenstartplatz Kourou im französischen Überseedepartement Französisch-Guayana am 13. Februar 2012 um 11:00 Uhr ungarischer Zeit in seine Umlaufbahn gebracht wurde. Der Standard CubeSat ist ein von der California Polytechnic State University und der San Luis Obispo and Stanford University's Space Systems Development Lab initiiertes internationales Programm, das es Universitäten und Hochschulen ermöglicht, Picosatelliten in eine Umlaufbahn zu bringen. Diese Satelliten müssen einem standardisierten Format entsprechen, wobei Abmessungen von 10 cm ×10 cm ×10 cm und ein Gewicht von maximal 1 kg einzuhalten sind. 2006 hatten die Studenten der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest (BME) den von der Universität Würzburg entwickelten Picosatelliten gesehen, daraufhin gründeten sie mit der Unterstützung von Ausbildern und Forschern 2007 unter Leitung von Dr. András Gschwindt das Entwicklungsteam Masat-1. Sie beschlossen, nach dem Standard den ersten Satelliten Ungarns zu bauen. Teammitglieder waren András Bükkfejes, Dávid Czifra, Levente Dudás, Sándor Glisics, Gyula Horváth, Emil Hödl, Zoltán Kovács, Gábor Marosy, Tibor Mezei, Tamás Temesvölgyi, Lajos Varga und Zsolt Várhegyi. Ihr Ziel war es, eine Konstruktion zu schaffen, die den Startschock der Rakete übersteht, sich der extremen Umgebung anpasst, 300 bis 1450 km von der Erde entfernt mindestens 3 Monate kontinuierlich arbeiten und mit der Bodenkontrollstation kommunizieren kann. Im letzten Moment konnte auch noch eine kleine Satelliten-Kamera installiert werden. Die ersten Bilder von der Erde wurden nach dem Sonnensturm Anfang März 2012 geschossen. An der Verwirklichung des Projektes im Idealwert von 300 Mio. HUF nahmen zwei Abteilungen der Fakultät Elektroingenieur und Informatik der Universität – die Abteilung Elektronische Bauelemente, die Abteilung Breitband-Telekommunikation und Elektrizität sowie die Gruppe Raumforschung und viele externe Firmen teil. Die Entwicklung des Masat-1 nahm ca. 56 000 Ingenieurstunden in Anspruch. Das Funkgerät funktioniert auf einem 70-Zentimeter-Amateurband, somit kann jeder Funkamateur in Kenntnis der Umlaufbahn die Telemetriedaten mit Hilfe einer von der Website des Satelliten herunterladbaren Decoder Software empfangen. (Quelle: cubesat.bme.hu)
Parallel zur feierlichen Ausgabe der neuesten Briefmarke der Magyar Posta präsentiert auch die Magyar Nemzeti Bank (Ungarische Nationalbank) ihre numismatische Novität, die ebenfalls aus Anlass des Einschießens des ersten ungarischen Satelliten herausgegeben wurde. Die Funkamateure werden am Tag der Herausgabe der Briefmarke und der Münze von dem Satelliten die Botschaft MASAT-1 onSTAMP&COIN empfangen können.
Bestellkode: 2012101010011 (Marke) 2012101060012 (FDC) Erscheinungsdatum: 12. April 2012 Nennwert: 310 HUF Auflagenhöhe: 250.000 Perforationsabmessungen der Briefmarke: 30x40 mm (50 Marken/Bogen) Druckerei: Állami Nyomda (Staatsdruckerei) Entwurf: Glória Hefelle
