Die Ungarische Post gedenkt dem einhundertsten Jahrestag der Geburt der mit dem Komturkreuz des Ungarischen Verdienstordens und postum mit dem Ungarischen Kulturerbe-Preis ausgezeichneten Schauspielerin Zita Szeleczky (1915–1999) mit einer Sondermarke. Auf der Briefmarke und dem dazugehörigen Sonderumschlag ist das Portrait, auf dem Sonderstempel die Unterschrift der Künstlerin zu sehen. Die Briefmarke wurde anhand der Entwürfe der Grafikkünstlerin Orsolya Kara mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren von der Banknotendruckerei Pénzjegynyomda hergestellt. Erhältlich ab dem 10. April in den größeren Postfilialen (Ungarn) sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.
Zita Szeleczky trat während ihrer Laufbahn in ihrem Heimatland (bis 1944) in sechzig und in der Emigration in fünfzehn Bühnenwerken auf. Des Weiteren spielte sie die weibliche Hauptrolle in sechsundzwanzig ungarischen Filmen und einem italienisch-ungarischen Film. 1937 erwarb sie ihr Diplom an der Akademie für Schauspielkunst. Sie war zunächst Stipendiatin und später ordentliches Mitglied des Nationaltheaters (1936-1941). 1939 erhielt sie den Farkas-Ratkó-Preis. 1942-43 war sie bei dem Hauptstädtischen Operettentheater engagiert, wo das Stück Oberleutnant Maria von Jenő Huszka vorgestellt wurde, ihr Partner war János Sárdy. Anfang 1944 hatte sie eine Gastrolle im Madách-Theater. Im Herbst 1944 wurde sie erneut am Nationaltheater engagiert. 1945 verließ sie Ungarn. Das Volksgericht verurteilte sie in ihrer Abwesenheit wegen Kriegsverhaltens, unter anderem weil sie im November 1944 im Rahmen eines sogenannten „Hungaristischen Abends” das Petőfi-Gedicht Föl a szent háborúra! [Auf in den heiligen Krieg!], das zur Verteidigung gegen den russischen Angriff anspornte, vorgetragen hatte, was auch vom Radio übertragen wurde.
Sie lebte in Österreich und Italien und zog dann 1948 nach Argentinien, wo sie anfangs in den Vorstellungen der Ungarischen Schauspielgesellschaft auftrat. 1951 gründete sie das Argentinische-Ungarische Nationaltheater, wo Stücke der leichten Kunstgattung, so auch der Bánk Bán und Die Tragödie des Menschen, vorgetragen wurden. Sie trat auch in den Vorstellungen von emigrierten deutschen Theatern auf. Zwischen 1949-74 besuchte sie unzählige Male Südamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada und Australien, wo sie dem Publikum mit Herz und Gefühl, mit fesselndem Zauber und gleichzeitig auch tiefem Schmerz, doch mit mit einem nie vergehenden Hoffnungsstrahl, mit erschütternder Kraft und dennoch ebenso viel Anmut und Schönheit die herrlichen Landschaften ihres schönen Heimatlandes und ihre wundervollen Erinnerungen näherbrachte. Bei ihren Alleinvorträgen trug sie Prosa und Gedichte vor oder auch Volkslieder, ungarische Melodien und Schwänke. 1962 zog sie in die Vereinigten Staaten, wo sie praktisch sofort den Kontakt mit Albert Wass aufnahm. Aus ihrer Korrespondenz geht hervor, dass sie später bei ihrer Arbeit im Dienste der universalen ungarischen Sache eng zusammenarbeiteten. Sie gab auch mehrere Schallplatten heraus. Ihre darstellerische Tätigkeit in der Emigration erweiterte sie zu einer kulturellen Mission. 1993 wurde sie vom ungarischen Obersten Gerichtshof von den 1947 erhobenen Falschanklagen freigesprochen und vollständig rehabilitiert. Im Herbst 1998 ließ sie sich wieder in ihrer Heimat nieder. Ihr umfassendes Lebenswerk verleiht ihr einen Platz unter den größten Schauspielern der Nation, doch da sie ihre Mission zur Rettung des Ungarntums größtenteils fern von ihrer Heimat durchgeführt hatte, weiß man hierzulande leider relativ wenig von ihr. (Quelle: szineszkonyvtar.hu, Manuskript de Vitéz Zoltán Jávor)
SZELECZKY: Bestellnummer: 2015100010011 (Briefmarke); 2015100060012 (Briefmarke FDC); 2015100040011 (Kleinbogen); 2015101060012 (Kleinbogen FDC) Ausgabetag: 10. April 2015 Nennwert: 150 HUF (Die 150-Forint-Briefmarke kann zur Zeit ihres Erscheinens für die Freimachung von sonstigen inländischen 50g-Sendungen ohne Priorität verwendet werden.) Auflage: 60.000 Perforierungsformat der Briefmarken im Kleinbogen: 40x30 mm Schnittformat des Kleinbogens: 100x86 mm Druckverfahren: Offset Druck: Pénzjegynyomda Künstlerischer Entwurf: Orsolya Kara