Mertzig, eine luxemburgische Gemeinde an der Grenze zwischen Éislek und Guttland, wurde erstmals im Jahr 762 erwähnt. Im Jahr 842 entstand daraus Martiaco, eines der ältesten Dörfer Luxemburgs. Auf den Karten von Joseph Johann von Ferraris aus dem 18. Jahrhundert erscheinen Obermertzig und Untermertzig als getrennte Ortschaften, wobei Obermertzig rechts und Untermertzig links der Wark liegt.
Ein bedeutendes Jahr in der Geschichte von Mertzig war 1874, als das Parlament im November ein Gesetz verabschiedete, das die Gemeinde offiziell von der Gemeinde Feulen ablöste. Dieses trat am 1. Januar 1875 in Kraft – die Gemeinde feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag.
Heute hat Mertzig rund 2.450 Einwohner aus 42 verschiedenen Nationen und ist eine junge, moderne und dynamische Gemeinde. Einer ihrer berühmtesten Söhne ist der Künstler und Architekt Sosthène Weis. Sein Geburtshaus, das seit den 1970er-Jahren im Besitz der Gemeinde ist, wurde zwischen 2020 und 2022 umfassend saniert, wobei das architektonische Erbe des Gebäudes erhalten blieb.
Schon beim Anblick des Rathauses mit seinem modernen Anbau wird deutlich, dass Nachhaltigkeit und Inklusion in Mertzig eine zentrale Rolle spielen. Seit 2019 bekennt sich die Gemeinde mit dem Projekt #mertzig4all zum Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie. Dabei handelt es sich um ein alternatives Wirtschaftsmodell, das Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellt und dessen Grundsätze die Entwicklung und das Leben in Mertzig entsprechend prägen.
