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William Morris auf Färöern

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Über William Morris auf Färöern

William Morris und der verschwundene Stoff: 'Pure Torshavn Weave Fabric'

William Morris (1834 –1896) war ein englischer Künstler, Schriftsteller, Kunsthandwerker und Sozialist, der dazu beitrug, Denkweise, Stil und Interieurs seiner Epoche zu verändern. Ursprünglich in Oxford als Theologe ausgebildet, wandte er sich später inspiriert durch seine Freunde, die präraffaelitischen Künstler Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones, der Architektur zu. Nachfolgend entwickelte sich Morris zu einer zentralen Figur in der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung.

Darüber hinaus besaß er schon in seiner Jugend angeregt durch die Werke Sir Walter Scotts ein Verständnis für ältere Landschaften, mittelalterliche Gebäude und vor allem für historische Romanzen.

William Morris – Schöpfer schöner Dinge

William Morris konzentrierte sich bereits früh darauf, schöne Dinge zu produzieren, z. B. Tapeten und Textilien, aber auch Möbel und bunte Glasfenster. Er entwarf einige Häuser und schrieb außerdem zahlreiche Bücher. Zu seiner Zeit war er der größte Dichter Englands.

1871 und nochmals 1873 reiste Morris nach Island und kam dadurch auch auf die Färöer. 1871 besuchte er die Inseln sogar zweimal.

Von Jugend an reagierte Morris ablehnend auf die Form des Kapitalismus, aus der hässliche Dinge, Umweltverschmutzung und unwürdige Lebensbedingungen für die englischen Arbeiter hervorgingen. Sein friedlicher Heimatort auf dem Lande in Essex war rasch vom expandierenden London geschluckt worden.

Reise zu den Färöern 1871

Die Färöer zogen Morris als erstes nordisches Land, das er je besucht hatte, vom ersten Augenblick an in ihren Bann. Vor seiner Reise hatte er isländische Literatur ins Englische übersetzt. Seine Reise nach Island und damit auch auf die Färöer war teilweise seiner Sehnsucht nach einer Gesellschaft geschuldet, die noch nicht vom Industrialismus, der damit verbundenen Verschmutzung, dem Kolonialismus und der Gier zerstört worden war. Morris wollte eine Gesellschaft finden, die auf Freundlichkeit und Gemeinschaft basierte und nicht nur auf kapitalistischen Tauschbeziehungen zwischen Menschen.

Als Designer war Morris fasziniert davon, wie auf den Färöern Boote, Häuser und die Kleider der Bevölkerung gestaltet waren. Im Ort Kirkjubøur fand er eine mittelalterliche, aus Holz geschnitzte Kircheneinrichtung vor, die er sehr bewunderte.

Morris sah überdies mit milden und freundlichen Augen auf die Stadt Tórshavn, was bei anderen zeitgenössischen Reisenden nicht besonders häufig vorkam.

Er war stark berührt vom Anblick dieses kleinen Landes und dass er an einem so fernen Ort wohlbekannte Blumen finden konnte.

„…als besonders hübscher und poetischer Ort erschien er mir, doch ferner und melancholischer, als ich zum Ausdruck zu bringen vermag, trotz Blumen, Gras und strahlender Sonne…“

Morris besaß zudem ein hervorragendes Verständnis für Architektur. Zu Häusern und Menschen äußerte er sich immer positiv: „…die Häuser waren alle aus Holz, mit hohen Dächern und kleinen weißen Fenstern, während der Rest der Wände vor allem mit Holzteer gestrichen war; alle Dächer bestanden aus Torf, und auf einigen von ihnen wuchs üppiges, mit Blumen übersätes Gras… Die Menschen, die wir trafen, waren sehr höflich, gutmütig und wirkten zufrieden: die Frauen waren nicht hübsch, aber auch nicht unansehnlich, die Männer oft sehr gutaussehend, und immer mit einer würdigen Haltung in ihren adretten Trachten.“

Bei der Abreise schrieb Morris fleißig in seine Tagebücher. Als das Schiff Diana in den Vestmannasund zwischen Streymoy und Vágar einlief, sahen er und die anderen Passagiere, wie Menschen ihnen entgegenliefen, um sie und das Schiff anzuschauen. Gerade dort ist die Natur mit starker Strömung, hohen Felsen und Bergen besonders imposant.

Einige Tage später notierte Morris über seinen Abschied von den Färöern:

„Selbst im Traum habe ich noch nie etwas so Wunderliches gesehen wie unsere Ausfahrt aus dem letzten schmalen Sund in den Atlantik, im Hintergrund die enormen Felswände in der schattenlosen Mitternachtsdämmerung; nichts, was ich je gesehen habe, hat mich so beeindruckt.“

Pure Tórshavn Weave Fabric

Morris hinterließ nicht nur faszinierende Beschreibungen, sondern entwarf auch einen besonderen Webstoff, den er Pure Torshavn Weave Fabric nannte. Seinen umfangreichen Aufzeichnungen können wir entnehmen, dass er eine Vielzahl grauer Farben wahrnahm - selbst das Gras war im Nebel grau, ebenso wie das Meer, weshalb es kaum verwundert, dass es diesen Stoff in zwei Grautönen gibt, die gut zur gedämpften Farbskala der Färöer passen. Diese Nuancen stehen im Gegensatz zu den vielen Blumen und Farben, die wir in der Arts-and-Crafts-Bewegung finden. Die Stärke dieses Stoffs liegt jedoch darin, mehr als 150 Jahre nach seinem Entwurf immer noch modern und klassisch zu wirken.

Kim Simonsen Ph.D. MA.