Der Internationale Weltalphabetiesierungstag wurde 1967 von der UNESCO mit dem Ziel gegründet, die Bedeutung von Alphabetisierung und Lernen zu fördern. In B&H leisteten die Schwestern der Nächstenliebe einen unermesslichen Beitrag zur Erziehung und Bildung, bzw. zur Alphabetisierung, zur Aussaat von Wissen und Kultur, und hinterließen so einen unauslöschlichen Eindruck in unserem Volk.
Auf Einladung von Bischof P. Paškal Vuičić, kamen am 14. November 1871 die Schwestern der Nächstenliebe des Hl. Vinko Paulski aus Zagreb nach Sarajevo, um den Bedürftigen zu helfen. Erwähnenswert sind die Namen der ersten vier Schwestern, die sich ins Ungewisse wagten. Es waren: S. Filomena Massi, S. Rajmunda Perentin, S. Emilija Gašparić und Rufina Radonić. Dank der bosnischen Brüder, die für eine bescheidene Unterbringung der Schwestern sorgten, machten sich die Schwestern sofort daran, eine Mädchenschule für 48 Schülern zu eröffnen und wurden so in die Fundamente und Entwicklung der Bildung in B&H eingebunden. Ihre erste Mission war die Erziehung und Bildung und dann, den Kranken, Schwachen und Armen zu helfen. In den ersten 27 Dienstjahren bauten und eröffneten sie 12 Schulen in verschiedenen Städten von B&H.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ihr gesamtes Eigentum illegal und unsensibel beschlagnahmt. Sie durften weder im Bildungs- noch im Gesundheits-wesen arbeiten. Sie wurden gezwungen, sogar ihre religiöse Kleidung aufzugeben und in Zivil zu arbeiten. Unter solch schwierigen Umständen ließen sich die Schwestern nicht verwirren, sondern setzten ihre karitativen Aktivitäten fort. 1974 wurde die Provinz der Muttergottes gegründet, die noch immer innerhalb der Grenzen von B&H tätig ist.
Auch im vergangenen Krieg erlitten die Schwestern ein schweres Schicksal. Sie wurden aus ihren Klöstern vertrieben und fast alle ihre Klöster wurden zerstört. In Banja Luka wurde zusammen mit Pfarrer Filip Lukend, Religionslehrerin, Katechetinin und Organistin S. Cecilija Grgić ermordet und verbrannt. Heute haben die Schwestern in B&H 12 Klöster und sind im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich aktiv. (Željka Šaravanja)