Die Magyar Posta begrüßt das größte Fest der Briefmarkensammler in Ungarn, den Tag der Briefmarke, dessen Veranstaltungen vom 3. bis 5. November 2017 im Budapester Stefania Palais stattfinden, mit der Ausgabe einer Sonderbriefmarkenserie mit zwei Briefmarken und eines Zuschlag- Blocks. Die Neuheiten wurden anhand der Entwürfe des Grafikkünstlers Barnabás Baticz von der staatlichen Sicherheitsdruckerei ANY Biztonsági Nyomda Nyrt hergestellt. Die aus zwei Briefmarken bestehende Serie, der Briefmarkenblock und die Ersttagsumschläge sind erhältlich ab dem 3. November in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta. Den aus dem Zuschlag einfließenden Betrag in Höhe von 300 HUF pro Block verwendet die Magyar Posta für die Förderung des organisierten Briefmarkensammelns in Ungarn.
Infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs von 1867 verfügte der Gesetzesartikel 1868: XLI über die Aufstellung der königlich-ungarischen Landwehr (Honvéd), die anfangs aus Infanterie und Kavallerie bestand und ab 1913 auch über eine Artillerie verfügte. Ihr erster Oberkommandant war Erzherzog Joseph Karl Ludwig von Habsburg-Lothringen (1833–1905), General der Kavallerie, der für seine Verdienste im Deutschen Krieg von 1866 mit dem Militärverdienstkreuz mit Kriegsdekoration ausgezeichnet wurde und dieses ab 1898 in der Sonderversion mit Brillianten tragen durfte. Die wertvolle Auszeichnung und ihr Träger sind auf der 120-Forint- Marke dargestellt.
Auf der 155-Forint-Marke sind zwei typische Gegenstände der damaligen Honvéd-Kavallerie zu sehen. Der Tschako M 1869 der österreichisch-ungarischen Gemeinsamen Armee wurde auch von der königlich- ungarischen Landwehr übernommen. Die Honvéd-Tschakos unterschieden sich von denen der Gemeinsamen Armee durch die Nationale (auf dem Bild die 1891er Version), den Stutz aus weißem Rosshaar bzw. die kirschroten Einflechtungen in den Goldschnüren und -tressen. Die einzelnen Husarenregimenter kennzeichneten außer der abweichenden Farbe der Tschakos die an der linken Seite der Kopfbedeckung angebrachte Regimentsnummer. Bei dem dargestellten Tschako zeigt die am oberen Rand verlaufende Tresse den Rang des Leutnants bzw. Oberleutnants an. Mit dem Kavallerie-Offizierssäbel M 1904 wurden die Offiziere der österreichisch-ungarischen Kavallerie und anderer berittener Einheiten (z. B. berittene Artillerie) ausgestattet.
Der nummerierte Zuschlagblock mit einem Nennwert von 500+300 Forint zeigt Fassaden- und Innenraumansichten des Stefania-Palais. Das 1895 unter dem Namen „Park-Club” eröffnete Anwesen sollte hauptsächlich als gesellschaftlicher Treffpunkt des Adels dienen. Das Gebäude mit einem Obergeschoss wurde im neobarocken Stil mit hohen und geräumigen Innenräumen, breiten Balkonen, weit ausladenden Treppen und in einer Anordnung errichtet, die dem Zeitgeschmack des Hochadels vollkommen entsprach. Die völlige Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg beschädigten Bauwerks erfolgte 1965, in diesem Rahmen erhielt es auch eine neue Einrichtung im Neobarockstil. Seine offizielle Bezeichnung lautet seit 1993 „Stefánia Palota” [Stefania-Palais] und es erfüllt die Aufgabe als repräsentativer Schauplatz für die Veranstaltungen des ungarischen Verteidigungsministeriums und der Ungarischen Streitkräfte [Magyar Honvédség].
Auf dem Ersttagsumschlag der Briefmarkenserie ist eine stilisierte Darstellung der Infanterie-Regimentsfahne M 1869 der ungarischen Landwehr zu sehen; den Ersttagsumschlag des Blocks ziert die Hauptfassade des Stefania-Palais.