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Europa- Schlosser

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Über Europa- Schlosser

Die Mitglieder der Vereinigung der europäischen Postunternehmen (PostEurop) emittieren jedes Jahr Briefmarken zu einem bestimmten Thema, womit sie außer der Betonung der Zusammenarbeit der Postunternehmen auch die Wichtigkeit der Philatelie betonen. Mit der Ausgabe der Briefmarken machen die Mitgliedsländer auf die gemeinsamen historischen und kulturellen europäischen Wurzeln und die gemeinsamen Zukunftsziele aufmerksam. Die EUROPA Marke ist eines der beliebtesten Sammelthemen und die Publikationen mit dem offiziellen Logo gehören zu den gefragtesten Briefmarkenneuheiten. 2017 wird der Themenkreis „Schlösser” aufgearbeitet. Der aus 2x2 Briefmarken bestehende ungarische Briefmarkenkleinbogen wurde anhand der Entwürfe der Grafikkünstlerin Eszter Domé in der Banknotendruckerei Pénzjegynyomda Zrt. mit einer Auflage von 70.000 Exemplaren hergestellt. Die Neuheit ist erhältlich ab dem 5. Mai 2017, je nach Vorrat in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.

Auf der ersten Briefmarke ist das Schloss Andrássy in Tiszadob zu sehen. Die Ortschaft liegt heute an der Grenze der Komitate Borsod-Abaúj-Zemplén, Hajdú-Bihar und Szabolcs-Szatmár-Bereg; sie ist von toten Flussarmen, Auwäldern und Grasheiden umgeben. Das Gelände, auf dem das Schloss zwischen 1886 und 1890 erbaut wurde, umgab eine wildromantische Landschaft von außerordentlicher Schönheit, die der heutigen sehr ähnelte. Den Architekten Arthur Meinig hatte Graf Julius Andrássy, in dessen Eigentum hiesige Ländereien standen, dazu inspiriert, die edelsten architektonischen Elemente der historischen ungarischen Romantik in Anlehnung in erster Linie an den Stil der Burg Vajdahunyad miteinander zu verschmelzen. Die gesetzten Ziele wurden erreicht: Die äußeren Merkmale des fertiggestellten Gebäudes zeigen, dass es gelang, die Muster mehrerer siebenbürgischer Schlösser miteinander zu vereinen. Der Schlossgarten war ein mit künstlerischer Sorgfalt entworfener und gepflegter englischer und französischer Park mit Rosenlauben von berühmter Schönheit. Man erzählt, dass er in seiner Blütezeit sogar von Königin Elisabeth bewundert wurde. Interessant ist, dass das Gebäude nach der Legende entsprechend den 4 Jahreszeiten 4 Eingänge hat sowie entsprechend den 12 Monaten 12 Türme, entsprechend den 52 Wochen 52 Zimmer und entsprechend 365 Tagen 365 Fenster. Das unter Denkmalschutz stehende, wieder vollständig restaurierte Schloss und der dazu gehörende Park dienen als Besucherzentrum, wo in zeitgetreu eingerichteten Sälen ständige und temporäre Ausstellungen und Kulturveranstaltungen den interessierten Besucher erwarten.

Motiv der zweiten Briefmarke ist das Schloss Nádasdy in Nádasdladány im Komitat Fejér. Das die Traditionen der englischen und schottischen Architektur des 16. Jahrhunderts aufgreifende Schloss und der umgebende Park sind das gehütete Symbol der jahrhundertealten Geschichte, Kraft und Macht der Familie Nádasdy und ein einzigartiger Gebäudekomplex der ungarischen Schlossbaukunst. Das Meisterwerk der Ära des Historismus wurde von 1873-1880 erstellt, Bauherr war Graf Franz Nádasdy, Architekt Stephan von Linzbauer. Die Pläne der Innengestaltung des Gebäudes entwarf ab 1880 Alois Hauszmann. Die Innenräume zierten Werke und Schöpfungen der renommiertesten Meister der Ära. Der vielleicht hervorragendste Saal des Schlosses ist die Ahnengalerie, „Halle der Ahnen” genannt, wo Ganzfigur-Porträts der Vorfahren aufbewahrt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Substanz des Gebäudes beträchtlich, die darin befindlichen Werte wurden auseinander getragen. 1993 wurde es unter besonderen Denkmalschutz gestellt und gelangte in staatliches Eigentum. Heute ist ein Teil des Erdgeschosses des Schlosses renoviert und eingerichtet. Als Museum steht es mit ständigen und temporären Ausstellungen und Veranstaltungen Besuchern offen.