Die Magyar Posta begrüßt das Zoltán Kodály Gedenkjahr mit der Ausgabe einer Sondermarke. Die Briefmarke wurde anhand der Entwürfe des Grafikkünstlers András Szunyoghy des Jüngeren von der Banknotendruckerei Pénzjegynyomda Zrt. mit einer Auflage von 240 000 Exemplaren hergestellt. Die Neuheit ist erhältlich ab dem 3. April in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.
Zoltán Kodály (1882-1967) war ein international renommierter, ausgezeichneter Künstler, dreifacher Kossuth-Preisträger, ungarischer Komponist, Musikwissenschaftler, Musikpädagoge, Musikethnologe, Mitglied und Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Entwickler der Kodály-Methode, einer der bedeutendsten Vertreter der ungarischen Musik des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den auch international anerkannten herausragenden ungarischen Persönlichkeiten, deren die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 2017 gedenkt. Sein Lebenswerk trug nicht nur zur Entwicklung des Musik- und Bildungslebens in Ungarn bei, sondern förderte auch die gegenseitige Bereicherung der Kulturen und die Unterstützung des internationalen Verständnisses sowie die Vertiefung der näheren Verbindungen zwischen den Völkern.
1904 erlangte er an der Königlich-Ungarischen Musikakademie sein Komponisten-Diplom, 1905 an der Péter-Pázmány-Universität das ungarische und deutsche Lehrerdiplom sowie 1906 mit seiner Dissertation „Über Strophenbau im ungarischen Volkslied” das Doktorat der Philosophie. 1905 begann er seine signifikante Volksliedsammlung, die er bald zusammen mit Bartók fortsetzte. 1907 wurde er Lehrer an der Musikakademie. Im März 1910 fand sein erster Komponistenabend in Budapest statt, 1923 komponierte er den Psalmus Hungaricus, der anlässlich des 50. Jahrestages der Vereinigung von Pest, Buda und Óbuda bestellt worden war. Damit wurde Kodály augenblicklich zum führenden Komponisten Ungarns und tat in den folgenden Jahren als Dirigent sehr vielen internationalen Ersuchen genüge. Seine Werke wurden in zahlreichen Ländern bekannt, ja der vielleicht größte Dirigent seiner Zeit, Arturo Toscanini, dirigierte in New York sogar mehrere Kodály-Werke.
Herausragende Orchesterwerke sind die Marosszéker Tänze (1930) und Der Pfau flog (1939); seine beiden wichtigsten Bühnenwerke sind der Háry János (1926) und die Szekler Spinnstube (1932). Charakteristisch für seine Werke ist ihre Verschmelzung mit den ungarischen Volkstraditionen und mit der Volksmusik.
Seine geniale Vielseitigkeit wies über das Komponieren und die Volksliedersammlung hinaus auf die Verbindung zwischen Musik, Tönen, Hören und gesprochener Sprache hin. Sein Erziehungskonzept - die als Kodály-Methode benannte musikpädagogische Konzeption, die 2016 von der UNESCO zum Teil des immateriellen Kulturerbes erklärt wurde - bildet heute die Grundlage der öffentlichen Musikerziehung in Ungarn und spielt auch im Fachunterricht eine bedeutende Rolle.
Die Briefmarke erschien im Kleinbogenformat mit 4 identischen Briefmarken. Briefmarkenmotiv ist das Portrait von Zoltán Kodály. Am Bogenrand ist ein auf dem Hausdach sitzender Pfau, der auf das bekannte Orchesterwerk Der Pfau flog hinweist und auf dem Ersttagsumschlag ein handgeschriebenes Notendetail dieses Werkes zu sehen.
Er wirkte in einer Sprache, für deren Verständnis es keiner Sprachkenntnisse bedarf, denn Musik ist universell und - um ihn zu zitieren - „Musik gehört allen!”