Mit der Ausgabe einer Sondermarke begeht die Magyar Posta den 550. Jahrestag der Ankunft von Regiomontanus in Ungarn. Die Briefmarke wurde anhand der Entwürfe des Grafikkünstlers György Kara in der staatlichen Sicherheitsdruckerei ANY Biztonsági Nyomda Nyrt. mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren hergestellt. Die Neuheit ist erhältlich ab dem 3. Februar in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.
Regiomontanus (1436–1476; ursprünglicher Name: Johannes Müller) Mathematiker, Astronom und Astrologe. Wie in seiner Zeit üblich nahm er den latinisierten Namen seines Herkunftsorts, dem fränkischen Königsberg, an. Jahrelang lebte und arbeitete er in Ofen (Buda) und legte zu Ehren von König Matthias seinen astronomischen Berechnungen den Meridian zugrunde, der durch den königlichen Palast verlief. Das war der Ofener Meridian.
Er war ein Wunderkind. Im Alter von 11 Jahren begann er sein Studium in Leipzig, dann studierte er in Wien Mathematik und Astronomie. Im Alter von 12 Jahren berechnete er bereits Planetenbahnen.
Er wurde mit der kritischen Übersetzung des von Ptolemaeus verfassten Werkes Almagest beauftragt. Diese Übersetzung diente später Kopernikus und Galilei als Lehrbuch. In derselben Zeit entstand sein Werk über Trigonometrie. Auf die Einladung des Königs Matthias lehrte er an der Preßburger Universität, wo er ein halbes Jahrhundert vor Kopernikus bereits die Bewegung der Erde lehrte bzw. wie die scheinbare Bewegung des Firmaments zur Zeitmessung verwendet werden kann. 1467 reiste er nach Ungarn, wo er in Gran (Esztergom) im Palais von János Vitéz eine Sternwarte einrichtete. 1468-71 lebte er am Hof des Königs Matthias, wo er die griechischen Manuskripte der Corvina-Bibliothek ordnete. Hier schrieb er sein Werk Ephemerides, das auch Kolumbus auf seinen Entdeckungsreisen verwendete.
1471 verließ er Ungarn und zog nach Nürnberg, wo er eine Druckerei einrichtete, die das hochwertige Drucken von komplexen mathematischen und astronomischen Berechnungen ermöglichte. Des Weiteren errichtete er auch ein zeitgemäßes Observatorium.
1475 wirkte er auf Ersuchen von Papst Sixtus IV. bei der Kalenderreform mit. Er starb in Rom, bevor er seine Arbeit beenden konnte. Als offizieller Todesgrund wurde die Pest angegeben, doch es gab Gerüchte, nach denen er von den Söhnen des Georgios Trapezuntios vergiftet wurde, weil Regiomontanus die Almagest-Übersetzung ihres Vaters streng kritisiert hatte. Recht vieles lässt darauf schließen, dass ihn nur sein früher Tod daran hinderte, den entscheidenden Schritt zu tun und zum heliozentrischen System überzugehen. Quelle: regiomontanus.hu; wikipedia.org
Briefmarkenmotiv ist ein Portrait des Regiomontanus und ein Stich zu seinem Werk, auf dem im Zentrum die Erde und die Sternbilder, oben der Himmel, unten links Ptolemaeus, rechts der namhafte Wissenschaftler zu sehen sind. Auf dem Umschlag befindet sich Regiomontans Astrolabium.