Mit der Edition eines Sonderblocks begeht die Magyar Posta den 60. Jahrestag der Revolution und des Freiheitskampfes 1956 in Ungarn. Die Besonderheit des Blocks ist, dass die Farbgestaltung und die in der Mitte befindliche kreisförmig perforierte Briefmarke an das bekannte Symbol der Revolution und des Freiheitskampfes 1956 erinnert: die Fahne mit dem Loch. Briefmarkenmotiv des Blocks ist eine Heldin und gleichzeitig ein Opfer der Ereignisse von ’56, Erika Kornélia Szeles (1941-56). Der Blockrand enthält eine Montage aus Fotos von den Ereignissen der Revolution sowie bekannten und unbekannten, verstorbenen oder heute noch lebenden Helden. Die Neuheit wurde anhand des Entwurfs des Grafikkünstlers Attila Elekes von der staatlichen Sicherheitsdruckerei ANY Biztonsági Nyomda mit einer Auflage von 90.000 Exemplaren hergestellt. Erhältlich ab dem 21. Oktober in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.
Das Jahr 2016 wurde von der Regierung zum Gedenkjahr der Revolution und des Freiheitskampfes 1956 erklärt. Zu Ehren des Jahrestages schrieb die Magyar Posta einen Briefmarkendesign-Wettbewerb aus, bei dem der Grundentwurf für den Block in einer Publikumswahl ausgewählt wurde.
Die Budapester Massendemonstration am 23. Oktober wuchs sich – infolge der feindlichen Reaktion der kommunistischen Parteiführung und des in die unbewaffnete Menge abgegebenen blutigen Gewehrfeuers – noch am selben Tag in der Nacht zu einem bewaffneten Aufstand aus. Dies führte zum Regierungssturz, Rückzug der sowjetischen Truppen, Wiederherstellung des Mehrparteiensystems und Beginn der demokratischen Umwandlung des Landes. In den ersten Novembertagen begann die neue Regierung die Verhandlungen mit der Sowjetunion über den völligen Abzug ihrer Truppen, den Austritt aus dem Warschauer Pakt und die Neutralität des Landes. Nach ihrer anfänglichen Bereitschaft änderte die sowjetische politische Führung jedoch ihren Standpunkt und eröffnete am 4. November ohne Kampfansage den Krieg gegen Ungarn. Die tagelange heldenhafte Revolution des Landes, das gegenüber der unverhältnismäßigen Übermacht allein geblieben war, wurde schließlich am 11. November zerschlagen.
Die Revolution, der Freiheitskampf und der nationale Befreiungskrieg 1956 dauerten insgesamt zwei Wochen. Dennoch erschütterten sie die Welt. Sie destruierten die europäische Friedensordnung nach dem 2. Weltkrieg, entlarvten die raue Wirklichkeit der sowjetischen Terrorsysteme. In den Jahrzehnten nach der Niederschlagung der Revolution bezeichnete die parteistaatliche Macht die Ereignisse von 1956 als Konterrevolution und verurteilte diese, doch bei der Wende änderte sich die offizielle Bewertung der Ereignisse. Seit dem 1989 ist der 23. Oktober ein Nationalfeiertag.
Die auf dem Blockrahmen erkannten Helden sind: Mária Wittner (1937–) Schirmherrin des Gedenkjahrs, Frau Béláné Havrila geb. Katalin Sticker, (1932–59), László Dózsa (1942–), Schauspieler, Dénes Dóczi (1932–58), József Vass (1937–?).
Quellen: 1956.mti.hu; hu.wikipedia.org; magyarforradalom1956.hu; rubicon.hu; terrorhaza.hu