Die Magyar Posta verewigt den 125. Jahrestag der Einführung der ungarischen Einschreibezettel (österreichisch: Rekozettel) auf einer Dauermarke mit Zierfeld. Auf dem Zierfeld zur Dauermarke „Üzenet bélyegem IV. – Belföld35” [Meine individuelle Briefmarke IV - Inland35] ist eine Montage von einigen ungarischen Einschreibezetteln zu sehen. Die Briefmarke wurde anhand der Entwürfe des Grafikkünstlers Imre Benedek von der Banknotendruckerei Pénzjegynyomda hergestellt. Die Neuheit ist erhältlich ab dem 17. Oktober, je nach Vorrat in den Ersttagspostämtern sowie in der Filaposta bzw. auch auf Bestellung im Webshop der Magyar Posta.
Der Einschreibezettel ist ein zur Kennzeichnung von Einschreibsendungen aufklebbares, geschnittenes, gezähntes oder durchschlagenes, kleinformatiges postalisches Druckerzeugnis mit einheitlichem Muster. Zuerst fand er in Preußen Verwendung (1865). Im internationalen Verkehr wurde er 1883 vom Weltpostverein eingeführt. In Ungarn schrieb die Verordnung Nr. 60.817/1889 vom 4. Februar 1890 die Verwendung des Einschreibezettels vor. Sein Zeichen ist das R, von dem französischen Wort Recommandé. Papier und Farbe der Buchstaben können unterschiedlich sein, doch auf jeden Fall sind das R, die Postannahmestelle sowie die Sendungsnummer aufgeführt. In Ungarn wurden vor der Einführung der Einschreibezettel zur Kennzeichnung von Einschreiben die Kennzeichnungen „ajánlott” [deutsch: „Einschreiben”], „Recom.”, „Recommandir” und noch früher das „NB” (nota bene, „merke wohl”) verwendet. Einschreibezettel gehören als selbstständiges Sammelgebiet zur Paraphilatelie (Quelle: Bélyeglexikon, Magyarország ajánlási ragjegyei 1890-1977 [Briefmarkenlexikon, Ungarns Einschreibezettel 189-1977])
Auf dem zur Briefmarke gehörenden Zierfeld wurden aus der 125-jährigen Geschichte - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - sechs Exemplare hervorgehoben. Typisch für die ersten Einschreibezettel aus dem Jahr 1890 ist, dass die vertikalen Linien des Rahmens auf dem Bogen durchgehend laufen, während die horizontalen Linien zwischen den vertikalen bleiben; daneben ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal, dass sie keine Zahnung haben. Die Montage enthält auch zwei sehr seltene Einschreibezettel: die Version mit schwarzem Rahmen, die nur in einigen Postämtern und in außerordentlich geringer Zahl verwendet wurde, bzw. der provisorische Makó-Einschreibezettel, der nach dem zweiten Weltkrieg als Notlösung vor Ort hergestellt wurde. Drei Sonder-Einschreibezettel ergänzen die Komposition: das Exemplar mit der laufenden Nummer 1 der 1940 zum 50-jährigen Jubiläum ausgegebenen Sonder-Einschreibezettel sowie die Einschreibezettel zur Briefmarkenausstellung Hungária 1100 und zur Pigeongram (Taubenpost).
Anlässlich des Jubiläums wurden – außer der Ausgabe der Briefmarke mit Zierfeld – auch ein Sonder-Einschreibezettel, das sog. Jubiläums-Label, erstellt und die Magyar Posta verwendet am Ausgabetag einen Sonderstempel.
Einschreibezettel125: Bestellnummer: 2015061010031 (Briefmarke), 2015061060032 (FDC) Ausgabetag: 17. Oktober 2015 Nennwert: Inland (bei Erscheinen 115 HUF) Druckverfahren: Offset Anfangsauflage: 5.000 Bogen Perforierungsformat der Briefmarke: 18x25,2 mm Perforierungsformat des Zierfelds: 36,25x25,2 mm Druck: Pénzjegynyomda Entwurf: Imre Benedek Das Zierfeld ist selbstständig zur Frankierung von Briefpostsendungen nicht verwendbar!