UNO-Briefmarken sind Botschafter des Friedens
allen Völkern der Welt ein Anliegen sind. Es sind gleichzeitig jene Themen, für die sich die Postverwaltung der Vereinten Nationen (UNPA) mit ihren Briefmarken einsetzt. Da die Briefmarken der Vereinten Nationen ein Spiegelbild der Arbeit der Weltorganisation sind, gehen sie in ihrer Bedeutung über die Grenzen der Philatelie hinaus. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf wichtige Weltprobleme und zeugen vom unermüdlichen Streben der Vereinten Nationen nach Verwirklichung ihrer Ziele. Die Vereinten Nationen sind die einzige Organisation der Welt, die weder ein Land noch ein Gebiet ist und dennoch Briefmarken ausgeben darf. Außerdem ist sie die einzige Postbehörde, die Briefmarken in drei verschiedenen Währungen herausgibt, nämlich in US-Dollar, Schweizer Franken und Euro. Die Briefmarken der Vereinten Nationen sind Miniaturkunstwerke, die mit internationalen Designpreisen ausgezeichnet wurden. Sie werden von Künstlern aus aller Welt geschaffen und in verschiedenen Ländern von den renommiertesten Sicherheitsdruckereien gedruckt. Sammler schätzen die Briefmarken der Vereinten Nationen nicht nur wegen ihres innovativen Designs und ihrer universellen Themen, sondern auch weil es noch immer möglich ist, jede einzelne je erschienene UNO-Briefmarke zu sammeln. Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 hat die UNPA über eintausend Briefmarken ausgegeben.
Briefmarken mit Themen von weltweiter Bedeutung
Die UNO-Briefmarken illustrieren die Ziele und Errungenschaften der Vereinten Nationen und ihrer Familie von Sonderorganisationen. Manche UNO- Briefmarken sind erreichten Zielen gewidmet, etwa die Briefmarkenausgabe Namibia: Eine neue Nation Ein erfüllter Auftrag von 1991, mit der die Geburt Namibias gefeiert wurde. Andere Themen wie das der Ausgabe Weltweiter Kampf gegen AIDS von 1990 machen eindringlich auf globale Probleme aufmerksam, von denen nach wie vor Menschen auf der ganzen Welt betroffen sind. Die Briefmarken erinnern auch an wichtige Meilensteine in der Geschichte der internationalen Organisation, zum Beispiel 1995 an den 50. Jahrestags der Gründung der Vereinten Nationen. Ausgaben jüngeren Datums beschäftigten sich mit unserer Umwelt, dem Weltfrieden und der Verheißung einer besseren Welt. Mit fortschreitender Umweltschädigung gelangten die Staaten zu der Erkenntnis, dass die damit verbundenen Probleme und deren Lösung eine weltweite Dimension haben. Deshalb hat der Umweltschutz bei den Vereinten Nationen hohe Priorität, was in der Tätigkeit vieler ihrer Unterorganisationen zum Ausdruck kommt. Die derzeit laufende Briefmarkenserie Gefährdete Arten macht mit ihren schönen Illustrationen der jährlich erscheinenden 12 Briefmarken mit Darstellungen gefährdeter Arten auf dieses weltweite Problem aufmerksam.
Die UNO-Briefmarken
UNO-Briefmarken werden gleichzeitig von den Büros der Vereinten Nationen in New York, Genf und Wien ausgegeben. Ihre Motive sind jeweils verwandten Themen gewidmet, und ihre Nennwerte entsprechen der Währung des betreffenden Landes. Die Briefmarken können direkt im jeweiligen Büro bezogen, auf dem Postweg bestellt oder im Briefmarkenhandel erworben werden. Sie sind für Postsendungen gültig, die im UN-Büro des Landes, dessen Währung sie tragen, aufgegeben werden. Ihren Richtlinien zufolge vertreibt die Postverwaltung der Vereinten Nationen ausschließlich Briefmarken und Ganzsachen. In der Regel erscheinen pro Jahr sechs Ausgaben von Gedenkbriefmarken, die nur 12 Monate zum Verkauf stehen. Restliche Lagerbestände werden nach Ablauf dieser Frist vernichtet. Die Briefmarken werden Gedenkbriefmarken genannt, weil sie dazu anregen sollen, über das jeweilige Thema nachzudenken. Sie werden niemals nachgedruckt, selbst wenn eine Ausgabe vor Ablauf der Verkaufsfrist von 12 Monaten ausverkauft ist. Briefmarken der Dauerserie stehen unbefristet zum Verkauf und ihre Nennwerte entsprechen den jeweils gültigen Posttarifen. Dauerbriefmarken können bei Bedarf auch nachgedruckt werden. Die Briefmarken der Vereinten Nationen werden auf der ganzen Welt in Sicherheitsdruckereien gedruckt, sowohl in Staatsdruckereien als auch in privaten Druckanstalten. Für ihre Herstellung gelten dieselben Sicherheitsbestimmungen wie für den Druck von Banknoten. Die Sammler schätzen die hohe Qualität der UNO-Briefmarken, die vielen Qualitätskontrollen unterzogen und von der UNPA auf jede Unregelmäßigkeit überprüft werden. Dadurch zählen die Vereinten Nationen zu jenen Postverwaltungen, deren Briefmarken die höchste Qualität aufweisen.
Personalisierte Briefmarken
Die Büros der Postverwaltung der Vereinten Nationen in New York und Wien bieten ein einzigartiges Produkt der personalisierten Briefmarken an, ein Souvenir für Besucher der Vereinten Nationen. Einzelpersonen sowie kleine Gruppen können ein Foto beim Verkaufsstand für personalisierte Briefmarken machen lassen, das auf einen personalisierten Briefmarkenbogen übertragen wird. Um ein einmaliges Souvenir zu erhalten, wird das Foto des Besuchers neben einer UN Briefmarke gedruckt. Die personalisierten Briefmarken können als Andenken mitgenommen, aber auch als Frankatur für Karten und Briefe an Familie und Freunde in der ganzen Welt verwendet werden.
Preisgekrönte Designs
Die Werke weltberühmter Künstler wie Marc Chagall (Frankreich), Friedensreich Hundertwasser (Österreich), Hans Erni (Schweiz), Vincent van Gogh (Niederlande), Paul Klee (Deutschland) und Peter Max (USA) sind nicht nur in den großen Museen der Welt ausgestellt, sondern auch auf UNO-Briefmarken abgebildet. Zur Veranschaulichung der Tätigkeit der Vereinten Nationen sind auf den Briefmarken die unterschiedlichsten Stile und Gestaltungselemente vertreten. Von der einfachen grafischen Darstellung bis zu Illustrationen, die die Gefühlsebene ansprechen, haben die Briefmarken Hoffnung und Verzweiflung, Trauer und Freude dargestellt oder einfach zum Erinnern, Ehren und Nachdenken angeregt.
Geschichte der UNO-Briefmarken
Der Gedanke eigener UNO-Briefmarken stammt aus dem Jahr 1947 und wurde von Argentinien vorgeschlagen. 1951 wurde ein Abkommen mit der Postbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika geschlossen. Darin wurde vereinbart, dass die Briefmarken in US-Währung ausgegeben werden und nur am Hauptsitz der Vereinten Nationen verwendet werden dürfen. Die ersten UNO-Briefmarken mit US-Nennwerten wurden am 24. Oktober 1951, dem Tag der Vereinten Nationen, ausgegeben. Sie waren ein durchschlagender Erfolg und in wenigen Tagen ausverkauft. Ähnliche Vereinbarungen wurden in der Folge mit den Schweizerischen und den österreichischen Postbehörden getroffen. Aufgrund des Abkommens zwischen den Vereinten Nationen und der Eidgenössischen Post-, Telephon- und Telegraphenverwaltung (PTT) vom 11. Dezember 1968 konnte das Genfer Büro der UNPA am 4. Oktober 1969 die ersten UNO-Briefmarken in Schweizer Franken ausgeben. Am 28. Juni 1979 folgte das Abkommen mit der österreichischen Regierung, worauf das Wiener UNPA-Büro am 24. August 1979 die ersten UNO-Briefmarken in österreichischen Schilling ausgab.
Briefmarkensammler
Die Schönheit, Einmaligkeit und besondere Bedeutung der UNO-Briefmarken, verbunden mit ihren jeweiligen oft aufregenden Geschichten und originellen Kompositionen, haben nichts von ihrer Faszination und ihrer Wertschätzung durch die Sammler verloren. Die Philatelie ist eines der populärsten Hobbys der Welt, doch steigt das Durchschnittsalter der Sammler, und die Zukunft der Philatelie liegt bei der Jugend von heute. Die UNPA versucht, in Kindern die Freude am Briefmarkensammeln zu wecken und hat dazu "Stamp Packs."